PIM-Systeme fungieren als Single Source of Truth, das bedeutet, dass alle projektrelevanten Daten für alle Kanäle in einem System gespeichert werden können. Neben Basisinformationen wie Produktnamen und -beschreibungen können auch gesetzliche Kennzeichnungspflichten umgesetzt werden. Da die Ausspielung der Artikelstammdaten auch automatisiert erfolgen kann, sind Webshop, digitaler Katalog, CRM und alle weiteren Kanäle immer up-to-date.
Kennzeichnungsverordnungen mithilfe von PIM-Systemen umsetzen
Die Umsetzung von Kennzeichnungsverordnungen stellt Unternehmen verschiedenster Branchen vor Herausforderungen. So müssen etwa in der Lebensmittelbranche Zutaten, Allergene und Nährwertangaben zwingend ausgewiesen werden.
PIM-Systeme (PIM = Product Information Management) können dabei helfen, rechtliche Vorgaben umzusetzen. Wie das geht, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.
Kennzeichnungspflichten gibt es überall
Es gibt eine Vielzahl von Branchen, in denen Kennzeichnungsvorschriften bestehen, um Verbraucherinnen und Verbraucher über bestimmte Aspekte eines Produktes zu informieren. Einige der wichtigsten Branchen, in denen Kennzeichnungsvorschriften existieren, sind:
Lebensmittelindustrie: In der Lebensmittelindustrie müssen Lebensmittelprodukte gemäß der Lebensmittelgrundschutzverordnung (LMIV) mit Informationen zur Zutatenliste, Nährwertangaben, Allergenen, Herkunft, Haltbarkeit und Lagerung versehen werden. Diese Angaben müssen klar und deutlich auf der Verpackung angebracht werden, um den Verbrauchern eine informierte Kaufentscheidung zu ermöglichen und ihre Gesundheit zu schützen. Darüber hinaus müssen Lebensmittelhändler im E-Commerce dieselben Informationen über ihre Plattform teilen. Dieser Bereich wird immer wichtiger, da der Anteil an Lebensmittelkäufen im Internet stetig wächst.
Bauindustrie: In der Bauindustrie müssen Produkte wie Farben, Klebstoffe, Lasuren, Reiniger und Lösungsmittel mit Warnhinweisen und Sicherheitsvorschriften versehen werden, um die Gesundheit und Sicherheit der Verbraucher sowie die Umwelt zu schützen.
Automobilindustrie: In der Automobilindustrie sind zahlreiche Kennzeichnungsvorschriften zu beachten, die sich auf verschiedene Aspekte beziehen. Dazu gehören beispielsweise die Treibstoffeffizienz, die Abgasemissionen und die Sicherheitsmerkmale der Fahrzeuge. Fahrzeughersteller müssen sicherstellen, dass ihre Produkte den geltenden Normen und Standards entsprechen und müssen diese durch entsprechende Kennzeichnungen und Zertifizierungen nachweisen. Zudem müssen Fahrzeuge mit Informationen zum Hersteller, zum Modell und zu technischen Daten gekennzeichnet werden.
Holzindustrie: In der Holzindustrie müssen Holzprodukte gemäß der Holzhandelsverordnung (HolzhandelsV) und der FLEGT-Verordnung gekennzeichnet werden, um den Ursprung des Holzes nachvollziehbar zu machen. Zudem zertifizieren die Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) und das Forest Stewardship Council (FSC) Holzprodukte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern.
Papierindustrie: In der Papierindustrie müssen Papierprodukte gemäß der Papierkennzeichnungsverordnung (PKV) gekennzeichnet werden, um die Rückverfolgbarkeit der Faserquellen und den Schutz von Wäldern und Biodiversität zu gewährleisten.
Möbelindustrie: In der Möbelindustrie müssen Möbelprodukte gemäß der Möbelkennzeichnungsverordnung (MKV) gekennzeichnet werden, um die Rückverfolgbarkeit der Materialien und die Sicherheit der Produkte zu gewährleisten. Zudem müssen bestimmte Möbel, wie beispielsweise Kindermöbel, mit Warnhinweisen und Sicherheitsvorschriften versehen werden.
Recyclingindustrie: Unternehmen, die ihre Produkte aus wiederaufbereiteten Abfällen herstellen, müssen sicherstellen, dass diese den Voraussetzungen der End of Waste – Treatment of Waste Regulation (EOTR) entsprechen und Informationen zu Zusammensetzung und Herkunft der Artikel leicht zugänglich sind.
Wir könnten diese Liste sicher noch fortführen. Die obenstehenden Beispiele vermitteln aber bereits einen sehr guten Eindruck davon, dass sich zahlreiche Unternehmen mit Kennzeichnungsverordnungen konfrontiert sehen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie im E-Commerce, im stationären Handel oder in beiden Bereichen aktiv sind.
Bei Nichteinhaltung drohen Strafen
Mit Kennzeichnungsverordnungen will der Gesetzgeber Interessen und Gesundheit der Verbraucher schützen. Die Missachtung rechtlicher Kennzeichnungsvorschriften zieht deshalb je nach Umfang und Schwere des Verstoßes Sanktionen nach sich. Diese reichen von Bußgeldern, über Rückrufaktionen, bis hin zu strafrechtlicher Verfolgung und Verkaufsverboten. Hinzu kommt häufig ein Reputationsverlust, der Ihr Geschäft auch nachhaltig schädigen kann. Damit Sie bei den für Ihr Geschäft relevanten rechtlichen Vorgaben den Überblick behalten und Kennzeichnungsvorschriften effektiv umsetzen können, empfiehlt sich die Nutzung eines PIM-Systems.
Wie können PIM-Systeme bei der Einhaltung von Kennzeichnungsvorschriften helfen?
PIM-Systeme vereinfachen die Organisation, Speicherung und Verwaltung von Produktstammdaten. Sie bieten eine Reihe von Vorteilen, aus denen sich Möglichkeiten ergeben, um Sie und Ihr Unternehmen bei der Einhaltung von Kennzeichnungspflichten zu unterstützen. Welche das sind, erklären wir Ihnen jetzt.
Zentralisierte Datenverwaltung
PIM-Systeme ermöglichen eine zentralisierte Verwaltung von Produktdaten, einschließlich der Informationen, die für die Einhaltung von Kennzeichnungsvorschriften erforderlich sind. Durch die zentralisierte Verwaltung können Unternehmen sicherstellen, dass die Daten korrekt und konsistent sind und alle relevanten Informationen enthalten. Das PIM bildet somit einen Single Source of Truth.
Automatisierung von Kennzeichnungsprozessen
Durch die Automatisierung von Kennzeichnungsprozessen können Unternehmen sicherstellen, dass die Kennzeichnungen korrekt, vollständig und alle relevanten Informationen vorhanden sind. Dies kann die Einhaltung von Kennzeichnungsvorschriften erleichtern und die Fehlerquote reduzieren. Insbesondere bei der Umsetzung von Normen wie LMIV, EOTR usw. bietet die Automatisierung einen großen Mehrwert. Änderungen an Artikelstammdaten müssen nur einmalig im PIM angepasst werden. Die Anpassung wird automatisch auf alle Kanäle übertragen.
Verwaltung von Produktvariationen
Wenn Sie Ihre Produkte in unterschiedlichen Variationen anbieten, können sich aufgrund von Ähnlichkeiten schnell Fehler bei der Kennzeichnung einschleichen. PIM-Systeme helfen dabei, derartigen Fehlern vorzubeugen. Etiketten, die gesetzliche Angaben enthalten, lassen sich ebenfalls über das PIM steuern.
Unterstützung von mehrsprachigen Kennzeichnungen
Wenn ein Unternehmen in verschiedenen Ländern tätig ist, kann die Unterstützung von mehrsprachigen Kennzeichnungen eine Herausforderung darstellen. PIM-Systeme können dabei helfen, mehrsprachige Kennzeichnungen zu verwalten und sicherzustellen, dass alle Kennzeichnungen korrekt und vollständig sind.
Low-Code-Actions für die LMIV-Verwaltung
Ein weiterer Vorteil ergibt sich mit dem PIM-System Perfion, das über sog. Low-Code-Actions verfügt. Mit Perfion können Kunden u.a ihre LMIV-Angaben schnell und einfach verwalten. Die Low-Code-Actions ermöglichen es, Vorgänge und Prozesse zur Verwaltung der LMIV-Daten zu automatisieren, was Zeit und Ressourcen spart und die Genauigkeit der Daten erhöht. Nutzer der Actions können schnell und einfach komplexe Prozesse zur Verwaltung von LMIV-Daten automatisieren. Das spart Zeit und reduziert menschliche Fehler.
Best Practice: Kennzeichnungen mit Perfion verwalten
Perfion ist ein renommiertes PIM-System, mit dem Unternehmen ihre Produktivität und Effektivität steigern können. Das System kann Sie auch bei der Verwaltung von Produktkennzeichnungen unterstützen. Dazu sind im Wesentlichen fünf Schritte nötig.
- Erfassung von Kennzeichnungsanforderungen: Perfion ermöglicht es, spezifische Kennzeichnungsanforderungen zu definieren und zu erfassen. Sie können erforderliche Informationen selbst identifizieren und eigene Kennzeichnungsregeln festlegen. Eine Begrenzung von Feldern gibt es dabei nicht.
- Erstellung von Kennzeichnungsvorlagen: Sie können Kennzeichnungsvorlagen erstellen, die auf Ihren spezifischen Anforderungen basieren. Diese Vorlagen können für verschiedene Produkttypen und -kategorien angelegt werden und umfassen alle erforderlichen Kennzeichnungsinformationen.
- Automatisierung: Perfion automatisiert den Kennzeichnungsprozess, indem es die erforderlichen Informationen automatisch von anderen Systemen wie ERPs (Enterprise Resource Planning), PLMs (Product Lifecycle Management) und externen Datenbanken (z.B. Markant) sammelt und in die Kennzeichnungsvorlagen einfügt. Das PIM-System validiert auch die Kennzeichnungsinformationen, um sicherzustellen, dass diese korrekt sind und den Kennzeichnungsvorschriften entsprechen.
- Verwaltung von Sprachversionen: Die mehrsprachige Verwaltung der Kennzeichnungen wird voll unterstützt. Dies umfasst sowohl Unicode-, als auch UTF-8-Zeichensätze sowie die Möglichkeit, sprachspezifische Kennzeichnungsinformationen zu erfassen und zu verwalten.
- Überwachung von Änderungen: Perfion überwacht automatisch alle Änderungen an Kennzeichnungsinformationen und stellt sicher, dass diese den zuvor definierten Anforderungen entsprechen. Das PIM protokolliert zudem alle Änderungen und ermöglicht es Benutzern, Änderungen zu genehmigen, abzulehnen oder zu kommentieren.
FAQ zu Kennzeichnungsverordnungen
Wo gibt es Kennzeichnungsverordnungen?
Kennzeichnungsverordnungen gibt es in vielen Bereichen, beispielsweise in der Lebensmittel-, Bau-, Holz-, Papier- oder Automobilindustrie. Zu welchen Angaben Händler und Hersteller verpflichtet sind, ist gesetzlich geregelt. Je nach Zielland können die Regelungen voneinander abweichen.
Was passiert, wenn ich gegen die Kennzeichnungsvorschriften verstoße?
Wer gegen Kennzeichnungsvorschriften verstößt, muss mit Sanktionen rechnen, die sich nach je nach Umfang und Schwere des Verstoßes voneinander unterscheiden. Häufig ist mit Bußgeldern und einer strafrechtlichen Verfolgung zu rechnen. Die Verstöße können aber auch Rückrufaktionen oder ein generelles Verkaufsverbot nach sich ziehen. Erreicht der Fall eine gewisse mediale Resonanz, droht dem Unternehmen zudem ein schwerwiegender Imageschaden.
Gelten unterschiedliche Kennzeichnungsverordnungen, wenn ich international verkaufe?
Je nach Branche können sich die Kennzeichnungsvorschriften unterscheiden, wenn Sie in unterschiedliche Zielländer verkaufen. Um hier den Überblick zu behalten, empfiehlt es sich, Kennzeichnungsprozesse in PIM-Systemen zu verwalten.
Kann ich die Kennzeichnung meiner Artikel automatisieren?
Unternehmen können und sollten die Kennzeichnung Ihrer Waren automatisieren, um Fehlerquellen zu minimieren und rechtliche Vorgaben so effizient wie möglich umzusetzen. Das gilt insbesondere dann, wenn es sich um fortlaufende Größen wie das Mindesthaltbarkeitsdatum oder Chargennummern handelt.
array(8) { ["@type"]=> string(11) "NewsArticle" ["identifier"]=> string(15) "#/schema/news/9" ["headline"]=> string(61) "Kennzeichnungsverordnungen mithilfe von PIM-Systemen umsetzen" ["datePublished"]=> string(25) "2023-05-10T16:46:00+02:00" ["url"]=> string(41) "/aktuelles/pim-kennzeichnungsverordnungen" ["description"]=> string(381) "Die Umsetzung von Kennzeichnungsverordnungen stellt Unternehmen verschiedenster Branchen vor Herausforderungen. So müssen etwa in der Lebensmittelbranche Zutaten, Allergene und Nährwertangaben zwingend ausgewiesen werden. PIM-Systeme (PIM = Product Information Management) können dabei helfen, rechtliche Vorgaben umzusetzen. Wie das geht, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag." ["author"]=> array(2) { ["@type"]=> string(6) "Person" ["name"]=> string(13) "Steffi Greuel" } ["image"]=> array(6) { ["@type"]=> string(11) "ImageObject" ["caption"]=> string(0) "" ["contentUrl"]=> string(42) "/files/content/blog/stoerer/kassenfrau.jpg" ["identifier"]=> string(51) "#/schema/image/3ba6062d-9a87-11ee-b693-408d5c841e28" ["license"]=> string(0) "" ["name"]=> string(0) "" } }